Freitag, 30. Juli 2010
Nerven kostend
Und eine Mutter die mich nicht verstehen will.

Ihr Nervenkostüm sowieso angeschlagen mit dem Gedanken an ihre Brüder, die ihr noch die letzten Nerven rauben. Das Meisterstück ist dem einen ja schon gelungen, hat er vor Jahren mit seinem Suizid gezeigt das etwas nicht stimmt in der ach so heilen Familie. Und anstelle sich Gedanken zu machen, was alles Falsch gelaufen ist, so wie sie und Ihre Schwester es tun, sucht die Mutter nach einem Schuldigen. Dem sie alles anklagen kann und weißt stumme Vorwürfe von sich.

Das aber, jenes gesamte Umfeld von damals, die Mutter eingeschlossen dazu beigetragen haben könnte, käme der guten Frau gar nicht in den Sinn. Wie auch, der "schuldige" ist ja schon gefunden, es war der Stiefvater dieser Bösewicht. Dem alles anzulasten ist.

Sie sollte die Vergangenheit ruhen lassen, aber so einfach wie manch anderer denkt ist es nicht. Seit dem Vorfall mit ihrem Bruder kommt einiges wieder hoch. Auch die sofortige Aussage der Mutter, die immer wiederholte das sie alles für ihren "ach so geliebten" Sohn getan habe kehrt mit den Erinnerungen zurück. Sollte man überhaupt sagen dass irgendjemand Schuldig sei? Die Antwort ist klar und einfach: Nein!
Einschulung Gerhard

Wir sind auch nur alle Menschen und diese Gattung neigt dazu das Warum zu ergründen. Dabei stellt sich heraus, dass der Bruder es ja selbst wollte. Und das alle irgendetwas getan haben, was seinen Wunsch verstärkt haben müsste. Nun, bei ihrem anderen Bruder ist die Welt noch nicht verloren, die gleiche Frage taucht auf: Warum! Soweit sie weiß, ist er nun mit einem Beschluss in einer Klinik und die Hoffnung in ihr wächst, dass er dort zur Ruhe kommt und es tatsächlich packen kann.

Hatte er als Kind schon öfter solche Aufenthalte, wurden diese aber jedes mal abgebrochen da es dem Kind nicht gut ginge. Da sie selbst einmal so einen Aufenthalt hatte, weiß sie aus eigener Erfahrung, das es einem dort die ersten Wochen nie richtig gut geht. Es dauert eine Zeit bis das arbeiten losgehen kann. Und diese Zeit der Ruhe ist wichtig. So wird es auch bei ihrem Bruder gewesen sein, nur das es ihm noch nicht besser ging wurde er dort herausgeholt. Das ganze wiederholte sich ein Paar Mal schon.

Plötzlich klingelt das Telefon. Ihre Mutter ist dran. Wie geht es dir? Hast du schon von deinem Bruder gehört? Ich habe ihm geraten dagegen anzugehen, die können ihn da nicht festhalten wenn es ihm so schlecht geht!

Mal ganz ehrlich, sie, die Schwester war eigentlich froh darüber dass ihr Bruder endlich einmal Zeit hat um mit sich ins Reine zu kommen ohne dass die "liebende Mutter" dazwischen funkt. Hinterher lässt sie ihn eh wieder wie eine heiße Kartoffel fallen! Das war schon immer so und sie dachte sich das diese sich eh nie ändern wird. Man sagt zwar: Sag niemals nie, aber bei ihr scheint sich durch eine Ausnahme die Regel zu bestätigen.

Was die Schwester für ihren Bruder tun kann? Sie hat ihm angeboten immer ein offenes Ohr für ihn zu haben, denn sie weiß dass dies sehr wichtig sein kann!

Ich denke, ich nerve euch schon wieder, aber da das schreiben mir hilft, wird das wohl noch häufiger der Fall sein.

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